Von der Wohngemeinschaft ins Wohnheim – ein Umzug
Nun der letzte Bericht über meinen überstürzten Auszug aus der alten Wohnung: Ich bin endlich angekommen. Mein persönliches Wohnparadies ist endlich Wirklichkeit 🙂 .
Zwei Tage vor Weihnachten habe ich meine Sachen zusammen gepackt und in mein neues Reich gekarrt. Schon seltsam, sich von 20 Quadratmeter wieder auf 13 umstellen zu müssen, aber am Wohlgefühl ändert es rein gar nichts.
Über Wohngemeinschaften habe ich ja bereits geschrieben und darüber, dass diese ein ziemlich kompliziertes Thema sind.
Ich wohne jetzt seit einem Jahr in ,,meiner“ Stadt und bin gerade zum dritten Mal umgezogen. Warum? Zuerst die Notlösung Wohnheim. 13 Quadratmeter, ein bisschen weit ab vom ,,Schlag“ und vierzehn andere Leute, mit denen man sich eine Küche teilen muss. Die Dauerlösung: Wohngemeinschaft etwas näher am Zentrum. Gedacht, getan. Der erste Monat war toll, gemeinsame Partys, kochen und kleinere Ausflüge. Danach ging es stetig bergab. Und ein ,,Wohnparadies“ war das irgendwann schon lange nicht mehr. Eine Wohnung muss auch Privatsphäre beherbergen, man muss mal die Tür hinter sich zu machen, alleine sein.
Meine Wohngemeinschaft offerierte sich irgendwann als ziemlich pedantisch, was die gemeinsame Zeit anbelangte. Da wurde sich zwischendurch schon mal auf mein Sofa gesetzt und mit großen, braunen Rehaugen gefragt: ,,Julia, bist du traurig?“ – Weil ich im Gegenzug auch gerne mal alleine bin, Sonntag Morgen um acht Uhr noch schlafe und nicht lautstark frühstücken möchte und weil ich am Wochenende ungerne ,,Mensch ägere dich nicht“ spiele, anstatt mit Freunden in die rockigste Kneipe zu gehen.
Also beschloss ich, auszuziehen. Jetzt wohne ich wieder im Wohnheim und bin glücklicher denn je 😉 . Dreizehn Quadratmeter – und niemand platzt ungefragt hinein, keiner unterstellt mir küchenpsychologische Problemchen und niemand verlangt, dass ich morgens um acht an einem Sonntag frühstücken muss. Herrlich, diese süß schmeckende Freiheit. Und wer glaubt, dass ,,schön wohnen“ im Leben nicht wichtig ist, der soll mal wo wohnen, wo er sich überhaupt nicht wohl fühlt, mit Menschen, die einem jeglichen Freiraum nehmen.
Und als ich einen Tag nach meinem super stressigen Umzug nach Hause fuhr, um Weihnachten zu feiern, da meinte die Familie nur lakonisch: ,,Du siehst ja wieder richtig gut aus! Warst du im Urlaub?“
,,Nee, ich bin umgezogen!“