Szeniges Badezimmer in Kacheloptik
Heute nur eine ,,kurze“ Meldung, was ich letztens in der Stadt gesehen habe: ein tolles Badezimmer.
Ich war letztens in einem Tattoo-Geschäft unterwegs, weil meine Freundin sich tättowieren lassen wollte. Das ganze Teil war natürlich szenig und cool eingerichtet, alles in provokanten Farbtönen. Wände schwarz-lila und an hohen Stucktürmen schlängelte sich die Werbung für Piercings und verewigte Bilderchen.
Mannshohe Bilder, die billig gephotoshopt wurden und trotzdem ihren Zweck nicht verfehlten: Gruftige und coole Stimmung verbreiten, die einem suggeriert, dass man sich jetzt sofort stechen lassen muss. Klar.
Die Szenerie nervte mich ziemlich schnell, billige Aufgemotztheit war mir noch nie sympathisch. Nun musste ich ja allerdings auf meine Freundin warten und verirrte mich derweil auf die Toilette. Und da überkam es mich plötzlich: Mir kugelten beinahe die Augen aus dem Kopf, so begeistert war ich von der Mini-Zelle, die sich ,,Badezimmer“ schimpfte. Designt war hier eigentlich gar nichts und im Grunde genommen wurden ein paar billige Trendtricks zusammen gemixt, um schnell und günstig was Nettes daher zu zaubern. Trotzdem. Ich war verliebt. In dieses Bad.
Erst einmal der Boden. Der Boden des Waschbeckens ist noch auf ,,normaler“ Höhe, während die Toilette eine kleine Erhebung erfährt. Ironische Architektur? Witzig? Ich jedenfalls hätte fast gelacht. Die Wände sind schwarz-weiß gekachelt. Sonst sind es immer die Böden, die diesen Trend erfahren – das an einer Wand zu sehen, fand ich oberklasse. Man kam sich ein bisschen wie im Schachbrettmosaikland vor. Hat mir sehr gefallen. Und zu guter Letzt die Tür: Eine morschige Holztür, grob verziert und lila angestrichen. Herrlich alt und herrlich kitschig-billig-stilvoll.
Warum ich euch von dieser faszinierenden Begegnung erzähle? Weil ich sonst immer dachte, schwarzweiß und Gothic-Trend ist nervig und überholt. Und jetzt bin ich selber begeistert und voreingenommen. Und weil ich heraus gefunden habe, dass Trends, wenn man sie ein bisschen dreht und wendet, wieder eine ganz neue Perspektive erfahren und man somit irgendwie auch ein Statement setzen kann, insofern man das denn möchte. Fand ich gut – und euch inspiriert es vielleicht ja 😉 . Mehr zu solchen Trends findet ihr übrigens auf dieser Webseite.