Textilien Wohnratgeber

Ökologisch einrichten – was man beachten muss

Einfach nur auf Holz zu setzen, ist für eine umweltschonende Einrichtung bei weitem nicht ausreichend. Neben dem Material an sich sind vor allem Herkunft und Bearbeitung wichtig. Das gilt nicht nur für Möbel, sondern auch für Textilien und Matratzen


Die Materialien müssen schnell nachwachsen

Möbel aus Holz sind eigentlich ein guter Ansatz, denn der Rohstoff wächst nach. Doch das allein ist kein Beleg für Nachhaltigkeit. Denn die Bäume müssen auch wirklich nachgepflanzt werden – und so schnell wachsen, dass der Bestand nicht langsam abnimmt. Ein zu schnelles Abholzen von Waldflächen führt auch zur Versteppung ganzer Landschaftsstriche.

Es sollten auch keine seltenen oder gar geschützten Holzarten für Möbel verwendet worden sein. Und wenn entweder das Holz oder die daraus gefertigten Möbel einmal um die halbe Welt transportiert wurden, erhöht das ebenfalls nicht die Öko-Bilanz.

Ein Baumaterial, der ähnlichen Zwecken wie Holz dienen kann, ist Bambus. Der ist schnell nachwachsend und deshalb auch ein nachhaltiger Rohstoff.
Dass bei den Textilien Naturfasern verwendet werden, ist naheliegend. Dabei sollte man aber beachten, dass die geschorenen Tiere artgerecht gehalten werden. Als Material für Matratzen bietet sich Naturlatex an.

Holz und Textilen werden mit Lacken und Färbemitteln behandelt. Umweltschonend sind nicht alle davon. Das gilt auch für Beschichtungen und ähnliches. Möbel sollten möglichst wenige Klebstellen haben. An den unvermeidlichen geleimten Stellen darauf achten, dass der verwendete Leim keine Lösungsmittel oder Formaldehyd enthält.

Ausgewählte ökologische Gütesiegel für Möbel

Es gibt eine Reihe von Gütesiegel, auf die man beim Kauf von Möbeln achten kann:

  • Das FSC- Siegel wird vom Forest Stewardship Council, einer gemeinnützigen Organisation zur Förderung verantwortungsvoller Waldwirtschaft vergeben.
  • Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel vergibt das Goldene M als RAL-Gütezeichen 430 – das beschreibt die gesamte Produktqualität einschließlich gesundheitsschädlicher Stoffe.
  • Das Umweltsiegel Blauer Engel wird von mehreren Institutionen vergeben, darunter dem Bundesumweltamt. Bei Möbel mit diesem Zeichen ist die Freisetzung von Schadstoffen begrenzt. Das Holz stammt überwiegend aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
  • Das eco-Institut-Label wird von dem gleichnamigen Institut vergeben. Das international anerkannte Unternehmen führt Emissions- und Schadstoffprüfungen durch, die über den gesetzlichen Vorgaben liegen.
  • Das Gütesiegel Öko-Control verleiht der Europäische Verband ökologischer Einrichtungshäuser. Überprüft werden Textilien und Polstermöbel auf einen hohen ökologischen Standard und eine größtmögliche Schadstofffreiheit.
  • Textilien mit dem Öko Tex Standard 100-Siegel enthalten keine allergie- oder krebserregenden Stoffe.