Wohnratgeber

Fußbodenheizung – Teil 2: der nachträgliche Einbau

Wer eine Fußbodenheizung nachträglich in ein bestehendes Haus einbauen will, muss andere Aspekte beachten als bei einem Neubau. Nicht immer ist das Nachrüsten sinnvoll.








Wie aufwendig ist die Nachrüstung einer Fußbodenheizung?

Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung führt zu einem Bodenaufbau. Der Boden ist nach der Nachrüstung zwischen 1,5 bis 4,5 Zentimeter höher. Auf den Rohren der Heizung werden Abdeckvorrichtungen in Form von Platten verlegt, die den Untergrund für den eigentlichen Bodenbelag bilden. Als dieser Untergrund kann auch ein Spezialestrich mit hoher Wärmeleitung dienen. Der wird um und auf dem Rohrsystem verteilt, bis er eine plane Fläche bildet. Problematisch wird es, wenn man nicht jeden Raum der Wohnung mit einer Fußbodenheizung versehen will. Dann entstehen Höhenunterschiede zwischen den verschiedenen Zimmern und Fluren.
Alternativ kann man den bestehenden Boden abtragen. Das hat auch den Vorteil, dass sich der Boden zusätzlich isolieren lässt, was besonders bei Erdgeschossräumen mit darunterliegendem Keller zu empfehlen ist. Nachteilig ist der größere Aufwand.
Überhaupt sollte man nicht vergessen, was neben dem reinen Einbau noch an Arbeiten anfällt. Die alten Heizkörper müssen abgebaut und entsorgt werden. Das gleiche gilt für Heizungsrohre.
Grundsätzlich sind Nachrüstsysteme für Fußbodenheizungen kostenintensiver, da es weniger Anbieter und deshalb auch einen geringeren Preiskampf gibt.

Wann sich der nachträgliche Einbau nicht lohnt

Eine ausreichende Isolierung des Gebäudes ist Voraussetzung für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung – am besten gemäß der Energiesparverordnung von 2009 (EnEV2009), die den maximalen Energiedurchlauf an Gemäuer und Fenstern vorschreibt. Dringt zu viel Kaltluft durch schlecht isolierte Fenster und Mauerritzen, kann eine Fußbodenheizung, die grundsätzlich langsamer reagiert, das nicht ausgleichen.
Wenn neben einer Fußbodenheizung auch noch die alten Heizkörper in anderen Räumen verwendet werden sollen, reicht die Leistung des Heizkreislaufs möglicherweise nicht aus. Ein zweiter Heizkreislauf wäre notwendig, und dieser Aufwand rechnet sich in vielen Fällen nicht.