Wohnratgeber

Fußbodenheizung – Teil 1: Planung in einem Neubau

Was man zu Fußbodenheizungen wissen muss: Neben dem Material sind die Wärmeisolierung des Gebäudes und die Wärmespeichereigenschaften des umgebenden Baumaterials wichtig. Die wichtigsten Infos sind hier zusammengefasst.





Wer selbst ein Haus baut oder bei der Planung eines Mehrparteienhauses Mitspracherecht hat, sollte sich bei Erwägung einer Fußbodenheizung Gedanken über die Verlegart und den Bodenbelag machen.

Die Verlegarten einer Fußbodenheizung

Es gibt diese Muster für die Verlegung der Rohrsysteme einer Fußbodenheizung:

  • mäanderförmig: die Rohrleitung windet sich wie ein regelmäßiger Flusslauf in mehreren Schlingen von einer Seite des Raumes zur anderen und wieder zurück.
  • schneckenförmig und bifilar: das Zuflussrohr bedeckt im Schneckenmuster die gesamte Bodenfläche und das Rückflussrohr verläuft in entgegengesetzter Richtung parallel dazu (bifilar).
  • Register nach Tichelmann: Zu- und Rückflussrohre liegen nebeneinander und sind an einer Seite des Raumes jeweils mit einem parallel zu einer Wand liegendem zentralen Zu- und Rückflussrohr verbunden.

Die Rohre werden auf einer der beiden folgenden Weisen auf dem Boden verlegt:

  • Trockenestrichverlegung: Hier werden auf einem vorhandenen Estrichboden Platten einer wärmedämmende Schicht, in der sich Fugen oder Kanäle für die Rohre der Fußbodenheizung befinden, verlegt. Das Verlegen erfolgt auf dem ausgehärteten, also trockenen Estrich.
  • Nassestrichverlegung: Hier werden Rohrsystem und wärmedämmende Schicht mit einem speziellen Heizestrich bedeckt. Eine Nassestrichverlegung ist wegen der guten Wärmeleiteigenschaften Voraussetzung für eine Niedertemperaturheizung (etwa Wärmepumpen oder Solarunterstützte Heizungssysteme).

Der Abstand zwischen den Rohren sollte nicht mehr 15 Zentimeter betragen und in der Nähe von Außenwänden nicht mehr als 10 Zentimeter. Die Beratung durch einen Fachmann ist empfehlenswert, um die Fußbodenheizung zu finden, die zur Wärmeisolierung des Gebäudes und zu den Wärmespeichereigenschaften des umgebenden Baumaterials passen.

Welche Bodenbeläge haben welche Wärmeeigenschaften?

Bei der Wahl des Bodenbelags über der Fußbodenheizung sind dessen Eigenschaften, insbesondere der Wärmewiderstand, wichtig. Vor dem Verlegen muss der Estrich komplett trocken sein, was durch eine Restfeuchtemessung ermittelt wird.

  • Keramik und Fliesen: Sie eignen sich am besten für Fußbodenheizungen, da sie den geringsten Wärmewiderstand haben.
  • Parkett und Dielen: Harthölzer besitzen eine höhere Dichte und deshalb eine bessere Wärmeleitfähigkeit. Daher sind sie für Fußbodenheizungen eher geeignet als weiche Hölzer. Kleinteiliges Mosaikparkett empfiehlt sich mehr als Stabparkett.
  • Teppichböden und Kunststoffbeläge: Textil- und Kunststoffmaterialien eignen sich ebenfalls gut für Fußbodenheizungen. Voraussetzung: Die Eignung für Fußbodenheizungen ist vom Hersteller ausdrücklich vermerkt.

Bei allen Materialien auf die Schadstoff- und Geruchsbelastung durch den verwendeten Kleber achten.

In einem der nächsten Blogbeiträge geht es dann um den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung.