Wohnratgeber

Die Wohnung als der Spiegel der Seele

Da bin ich ja über eine interessante Theorie gestolpert: Nicht die Augen, sondern die Wohnung ist der Spiegel der Seele. Während blaue Augen lügen, scheinen die eigenen vier Wände metaphorisch einiges über das Leben seines Bewohners auszusagen.

Na, was sagt ihr zu dieser These? Ich musste ja erst einmal gehörig schmunzeln. Aber dann habe ich ein wenig nachgedacht und bin doch tatsächlich zu dem überraschenden Ergebnis gekommen, dass es gar nicht mal so abwegig ist.
Aber erst einmal zu der angesprochenen Theorie. Denn diese besagt, dass unsere eigenen vier Wände ausdrücken, wer und was wir sind.
Demnach ist es also kein Zufall, was wir für Möbel wo und wie hinstellen. Und wie wir uns einrichten.
Verspielt, romantisch, kitschig. Alleine der Stil gibt schon eine persönliche Richtung vor. Kann ein kitschiger Mensch ein pragmatischer sein…? Könnt ihr euch eine Jura-Studentin in einem schweinchenrosanen Traum vorstellen…?

Obwohl das noch sein könnte. Ich habe schon oft Wohnungen erlebt, wo ich gedacht habe, dass ich mir nie vorgestellt hätte, dass der besuchte Mensch so lebt. Des Öfteren war ich da schon sprachlos und ,,von den Socken“. Ich rede da von überdimensionalen Plüschtieren in der Wohnung eines Hartrockers. Oder von den kahlen Wänden einer Dreizehnjährigen, von der ich dachte, dass sie noch lange nicht erwachsen ,,tut“.

Aber meiner Meinung nach ist es weniger die Einrichtung, die etwas über den Menschen verrät, sondern eher, wie diese gehalten wird. Ich seh das ja auch bei mir: Ist meine Stimmung verwuselt und ich im Stress, ist es meine Wohnung ebenso. Chaos bahnt sich seinen Weg durch meine Regale und die Kaffeemaschine finde ich neben meinem Bett wieder. Bei einer Freundin, die sich extrem an Kleinigkeiten aufhängen kann, findest du nur Plunder in der Wohnung. Verzeih´an dieser Stelle – aber soviel Gebamsel, Gehänge und Geblinke habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen.

Also an der Theorie ist definitiv etwas dran. Aber eigentlich ist es auch nicht verwunderlich, oder? Natürlich wird ein chaotischer Mensch keine ordentliche Wohnung haben. Und der romantische Typ keine Soldaten-Poster an den Wänden. So ist das eben. Aber trotzdem sehr interessant – sollten wir doch viel öfter einen Blick in fremde Wohnungen riskieren 😉 .