Wohnratgeber

Dauerbrenner Skandi-Style: naturbelassen, hell, harmonisch

Der skandinavische Einrichtungsstil gewinnt immer mehr Anhänger unter den Deutschen. Verstand man in den Achtzigerjahren lediglich den IKEA-Stil darunter, der gleichzeitig Synonym für preiswert war, hat sich mittlerweile eine authentischere Vorstellung des Skandi-Chics durchgesetzt.

Gastfreundschaft und Funktionalität

Tatsächlich nämlich besticht skandinavisches Wohndesign durch einen eleganten Minimalismus, der jedoch nie unterkühlt wirkt, sondern Gäste freundlich willkommen heißt. Damit spiegelt er die Gastfreundschaft und den Hang zur Geselligkeit, zum gemeinsamen Kochen und Essen, der Skandinavier. Der Skandi-Style wirkt immer unaufgeregt und hochfunktional; jederzeit lassen sich ein paar extra Sitzgelegenheiten herbeizaubern. Gemütliche Wohntextilien in Pastellfarben und indirektes Licht laden zum Verweilen ein, viel Holz und helle Farben sorgen für eine positive Grundstimmung. Sofakissen dürfen aus naturbelassenem Leinen sein, gemütliche Decken aus Wollstrick – Hauptsache, so naturnah wie möglich! Die Liebe zur Natur spiegelt sich auch in Stoffmustern und anderen Dessins. So finden sich hier vor allem Tiere, Bäume und Blumen. All dies zusammengenommen sorgt für eine bodenständige Wohlfühlatmosphäre, der dennoch eine gewisse Eleganz eigen ist, was der gekonnten Material- und Farbzusammenstellung geschuldet sein dürfte.

Ton-in-Ton, aber bitte mit feinen Kontrasten

Ein Konzept, das auch in immer mehr deutsche Wohnräume Einzug hält. Insbesondere die junge Generation hält nichts mehr von den massiven Schrankwänden ihrer Eltern und Großeltern, nichts vom Vollstellen jeden Winkels mit Deko-Accessoires, sondern folgt der minimalistischen Leitlinie des Nordens, die dennoch nicht auf die eine oder andere witzige, gern auch ironische Deko-Idee verzichtet. Die wirkt vor einem gleichmäßigen, ruhigen Untergrund gleich noch stärker. Um optische Ruhe in die Wohnung zu bringen, setzt der Skandi-Chic auf das Ton-in-Ton-Konzept. Bevorzugt werden dabei edel wirkende Farbharmonien wie Beige-, Puder- oder Grautöne.

Auch strenge geometrische Linien in Schwarz sind beim nordischen Wohnen denkbar. Schließlich lebt es auch von dem feinen Kontrast aus cremefarbener Ton-in-Ton-Einrichtung und einigen wenigen schwarzen Eyecatchern – beispielsweise einem Streifenteppich. Diese werden optimal ergänzt durch Accessoires aus schwarzem Stahl – bzw. geschwärztem oder pulverbeschichteten Metall. Lampen dieser Machart verleihen diesem Look auch immer einen Touch Industrial-Style. Damit dieser roh und authentisch, aber nicht allzu sehr nach Fabrikhalle, sondern immer noch wohnlich aussieht, gilt es, die Balance zwischen ursprünglich und kultiviert zu bewahren. Anstatt nackter Betonwände, die zwar modern sein mögen, aber wenig anheimelnd wirken, können einzelnen Accessoires in Beton-Optik zum Einsatz gelangen, beispielsweise Deko-Schalen oder Blumenkübel, die im Außen- wie im Innenbereich eine gute Figur machen. Gezielt eingesetzt, verstärken sie die elegante Wohlfühlatmosphäre noch.

Es werde Licht: Skandi-Style goes Cocooning

Diese bleibt auch weiterhin Trend, denn in einer zunehmend komplexer und schneller werdenden Welt ist das sogenannte Cocooning – die Tendenz, sich vermehrt ins häusliche Privatleben zurückzuziehen und es sich dort so behaglich und komfortabel wie nur möglich einzurichten – nach wie vor Wohnbedürfnis Nummer eins. Hierzu passen perfekt weiche und flauschige Wohntextilien in hellen Farben sowie Naturmaterialien, die den stressigen Großstadtalltag symbolisch fernhalten. Eine wichtige Rolle spielt gerade zur dunklen Jahreszeit auch das Licht. Hier können wir ebenfalls von den Skandinaviern lernen, die lange, dunkle Winter gewohnt und deshalb wahre Meister in der Disziplin sind, ihre Wohnungen behaglich auszuleuchten. Ebenso wie im Sommer ist hier die helle Grundstimmung der Wohnungen ein Plus, kann Licht auf hellem Untergrund doch viel leichter reflektiert werden als auf dunklem.

Bild: pixabay.com, La-Belle-Galerie, 2132348