Wohnratgeber

Weihnachtspyramiden

Weihnachtspyramiden polarisieren. Entweder man liebt sie und sie dürfen an keinem Weihnachtsfest fehlen oder aber man hasst die Pyramiden und würde sie am liebsten aus der Welt verbannen. Doch die strahlenden Dekorationsartikel haben eine lange Tradition.

Weihnachtspyramiden kennen wir nur als Dekoration im Freien oder im eigenen Wohnzimmer. Sie erstrahlen im Kerzenlicht und stimmen die ganze Familie auf Weihnachten ein. Doch im Erzgebirge, wo sie auch „Peremett“ genannt werden, sind die Weihnachtspyramiden Volkskunst und jahrelanger Brauch.

Wie sehen Weihnachtspyramiden aus

Weihnachtspyramiden sind aus Holz bestehende, sich drehende, pyramidenförmige Karussells. Sie werden durch die Wärme der Kerzen, mit denen die Pyramide versehen ist, angetrieben. Das Flügelrad bewegt sich und somit fängt das Karussell sich an zu drehen. Zusätzlich ist sie unter anderem mit weihnachtlichen Motiven wie Engeln geschmückt. Sie sind an kalten Wintertagen eine Quelle der Gemütlichkeit und Harmonie. In manchen Fällen sind zusätzlich Glocken an den Weihnachtspyramiden angebracht, die durch ein kontinuierliches, leises klingeln die Gemütlichkeit steigern. In ihrer Form sind die Dekoartikel ziemlich unterschiedlich. Die einen haben ein Spitzdach und andere mehrere Etagenböden. Ganz traditionell dreht sich die Weihnachtspyramide im Uhrzeigersinn.

Die Geschichte der Weihnachtspyramide

 

Die Geschichte der Weihnachtspyramide fängt im Mittelalter an, als die Menschen noch mit Zweigen eines Buchsbaums und Lichtern versuchten Unheil von sich abzustreifen. Die Vereinigung beider Bräuche schaffte die Weihnachtspyramide, die schon vor Jahren ihre Tradition im Erzgebirge fand. Im 18. Jahrhundert dienten noch die Vorgänger, die als „Lichtgestelle“ bezeichnet wurden. In den größeren Städten entwickelte sich daraus der Weihnachtsbaum. Die Erzgebirger begannen mit dem Aufbau der Pyramiden und hatten auch schon früh das Prinzip des Antriebs durch Wärme erfasst. Das Grundprinzip des heutigen Modells war somit schon geschaffen. Durch einen Feldzug Napoleons durch Ägypten kamen Bilder vieler Pyramiden ins Erzgebirge. Durch die Ähnlichkeit und Begeisterung wurde dann das Wort „Pyramide“ geprägt. Darüber hinaus wandelte der Volksmund das Wort in „Peremett“ um. Doch ein richtiger Durchbruch der Pyramiden war noch nicht in Sicht, da die Kerzen sehr teuer waren. Erst nachdem 1830 billiges Paraffin entdeckt wurde, stieg die Nachfrage ins unermessliche. Alle vorstellbaren Figuren schmückten nun die drehende Erfindung. Noch heute unterscheiden sich die Weihnachtspyramiden in ihrer Herstellung. Sie sind zum Teil geschnitzt, gedrechselt und laubgesägt.