Möbel

Umzüge sollten gut geplant werden: von der Wohngemeinschaft ins Wohnheim

Ich ziehe um. Noch in dieser Woche! Kurz vor Weihnachten ist dieses Unterfangen natürlich alles andere als ,,schöner wohnen“!

Es ist noch gar nicht so lange her, da schrieb ich darüber, dass ein Umzug lange vorher geplant werden muss, damit er möglichst stressfrei über die Bühne läuft. Aber ich selbst bin da wirklich kein gutes Vorbild 🙁 .
Denn wer in ein Wohnparadies möchte, der muss auch einiges dafür tun. In meinem Fall heißt das, dass ich meine schräge und nervenzerreißende Wohngemeinschaft aufgebe und mir etwas Neues suche. Wir – also meine Mitbewohner und ich – sind heilfroh, wenn wir unsere Gemeinschaft wieder auflösen können, wir haben zu viert in einer etwas rustikaleren Stadtgegend gewohnt. Eine Psychologin, ihr Freund, ein Kleinkrimineller und – meine Wenigkeit.

Sagen wir mal so, wir haben einiges zusammen erlebt, bis hin zu dem Tag, als ich in aller Seelenruhe nach Hause komme, in mein Zimmer gehe und eine Hanfpflanze auf meiner Fensterbank stehen sehe: ,,Ich dachte, die stört dich da nicht. Ich meine, dein Zimmer ist größer und du bist ja auch nicht so oft da und so.“ Ja, genau. Ist klar. Gut waren auch die Sonntage, an denen ich genötigt wurde, bei der ,,Familie“ am Tisch zu sitzen und den Sonntagsbraten zu verspeisen. Da wurde mir dann vorgehalten, dass ich zu wenig zuhause bin. Zuviel arbeite. Da fragt man sich als Anfang Zwanzigjährige, wieso man zuhause überhaupt ausgezogen ist…

also suchte ich mir ein Zimmer. Da Ein-Zimmer-Wohnungen aber zu teuer hier sind, habe ich ein Wohnheim gewählt. Eigenes Zimmer, eigenes Bad und ein Internetanschluss – perfekt! Es sind zwar nur 13 qm, aber die hindern mich keinesfalls daran, es mir schön und gemütlich zu machen. Naja. Und jetzt mal zu dem eigentlichen Hauptproblem: Ich muss ja noch umziehen, so generell. Und wann tue ich das? Zwei Tage vor Weihnachten.

Nein, schaut bitte nicht so, ich bin nicht verrückt geworden, auch wenn es sich so anhört. Ich hab nämlich einen nervenstarken besten Freund und der hat einen Anhänger. Ich werde das nötigste in sein Auto stopfen und in meine neue Bleibe karren. Möbel werden untergestellt. Ganz einfach also. Warum das so einfach funktioniert bei mir, ist auch ganz einfach zu beantworten: Ich trenne mich gern. Es gibt  kein schöneres und prickelnderes Gefühl, als einen Neuanfang und der geht am besten ohne großartigen Ballast. Deshalb sortiere ich alles aus, von alten Liebesbriefen bis hin zu nutzlos gewordenen Möbelstücken. Ich kenn da wirklich gar nichts.

Dass in meinem neuen Zimmer dann erst einmal nichts steht, außer gähnende Leere, macht mir auch nichts. Ein leerer Raum, der nur darauf wartet, von neuen Erinnerungen und Geschichten besetzt zu werden… ich war schon immer der Meinung, dass die Wohnung ein Zuhause ist und sich mit der Zeit auch selbst gestaltet. Erst einmal ein paar sporadische Möbel hinein gestellt und der Rest findet sich.
Da muss ich nicht noch alte Kamellen hinein schleppen 🙂 .